07-Die Frank + Frei Gedenkstatue

Der Frank Schneider hatte in seiner Jugend  mal ein paar Semester Philosophie studiert, wie es auch seiner zur Misanthropie neigenden Natur entspricht. Diese Seite seines Wesens fand wenig Nahrung und Gegenliebe in Bobbethal. Schon garnicht bei der weiblichen Jugend, speziell bei der Jaqueline, um mal ein Beispiel zu nennen. Und überhaupt auch sonst keine unter den Dorfschönheiten. das Höchstens dass mal Mario ihm ein Ohr geschenkt hatte, wenn er abends seine Eismaschine putzte, aber das war nicht dasselbe. Folge war eine intellektuelle Vereinsamung und eine krasse Unterversorgung auf erotischen Gebiet. Dennoch hing Frank Schneider in langen einsamen Nächten seinen philosophischen Studien nach. In Sonderheit beschäftigte ihn folgendes: War die Vampirdame Tamara abgrundtief böse und musste demzufolge vernichtet werden ODER war sie nicht böse vom Grund auf und konnte durch einen lebenden Menschen erlöst werden?   ODER: Und das war die eigentliche philosophische Frage, die Frank Schneider umtrieb: wenn die Vampirlady durch und durch, mit anderen Worten, wenn es ihre Natur ist, böse zu sein, muss man sie dann vernichten oder gibt es dennoch Hoffnung auf Erlösung für sie? Also auf gut deutsch: kann jemand, der von Grund auf böse ist, überhaupt erlöst werden?

Es sind Fragen wie diese, die Frank Schneider nicht loslassen und all das geht ihm im Kopf rum in der Millimillisekunde, in der er in Gedankenkontakt mit Gaspard getreten ist, bzw. um genau zu sein mit dem rechten Auge von Gaspard, denn Gaspards Oberstübchen ist in diesem Moment herzlich wenig los.

Und genau das bringt Tamaras Plan in Gefahr. Nämlich die Freunde zum Werkzeug ihrer finsteren Absichten zu machen. Jeder einzelne unter ihnen ist eine Koryphäe auf seinem Gebiet, der eine mehr, der andere weniger, schön und gut das alles. Aber wirklich etwas ausrichten und ihn Bewegung versetzen  können sie, wenn sie sich zusammenschließen und gemeinsam eine Kraft entwickeln, die das Irdische übertrifft. Das zusammen ergibt eine höchst explosive Mischung, die Tamara für ihre finsteren Absichten nutzen…ODER DIE SIE VERNICHTEN KANN!!!

 

FRANK SCHNEIDER MUSS ZURÜCK KOMMÄÄHN!

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Der  Mario übrigens war ja gestern mit dem Bunsenbrenner Tschortschie im Auerochsen. Und wie so sitzen und an den Frankie Schneider denken, dass der so in der Blüte seiner Jugend von uns gehen musste, da hat der Bunsenbrenner und der Mario genauso den Moralischen gekriegt.

Man kann ja über den Frank Schneider sagen, was man will, aber als Kumpel war er top! Da waren sie einer Meinung. Und so ist die Idee geboren worden, dass der Mario sich mal kreativ ein bißchen austobt im Pfalzkurier. Der Bürgermeister denkt da speziell an die Touristen, dass an die auch gedacht wird. Kann dann gerne mehr Seiten sein pro Auflage. Da hat man dann auch Platz für die eine oder andere Anzeige mehr. Kann der Mario auch gleich ein Flyer entwerfen für die Geschäftsleute. Im Prinzip waren sie sich also einig und dann haben sie jeder noch zwei Bier und zwei Kirsch bestellt und mehr so allgemein geredet, was der Fränkie im Grunde doch für ein toller Typ war und dass er so früh hat von uns gehen müssen und bestimmt denkt jetzt die Jaqueline anders über ihn, wo er jetzt tot ist und dass er wegen seiner Verdienste und allem doch verdient hat, dass man so eine Art Monument entwerfen soll, das seiner würdig ist. Der Bunsenbrenner denkt da an so was wie ein Kruzifix, das Bild ist ihm gerade gekommen und er zumindest, und er kennt ja den Fränkie fast noch am besten, er jedenfalls ist der Meinung, dass man das unbedingt so machen sollte. Und zwar wenn schon, denn schon dann auf der Madenburg. Kann sein, dass das genau das ist, was bisher gefehlt hat. Und der Mario kann dem nur zustimmen.

Und zwar nicht kleckern, sondern klotzen und wenn schon dann überlebensgroß: 40 Meter! Als Platz der AXIS Bobbethal-USA, so ne kleine Anspielung da drauf, dass der Donald Trump ja von seiner Abstammung her ein Pfälzer Bub ist. Er persönlich hat sich ja damals noch sicher gefühlt, als die Amis mehr Raketen in der Pfalz stationiert hatten. So ungefähr in die Richtung stellt er sich die Geschichte vor. Dass man das Politische gerade heutzutage nicht vergessen soll.

Und was den finanziellen Aspekt angeht, da schlägt man praktisch zwei Fliegen mit einer Klappe, weil da gibt es doch noch das Spendenkonto vom Fest der Lust her, weil man damals noch dachte, dass es viel schlimmer ist von den Opfern her und dem ganzen Schaden, der da entstanden ist. Die Abgaben auf den Schoppen Wein, das besteht ja noch. Alles in Allem hört sich das wie eine echt gute Sache an und darauf genehmigen sie sich noch eine Runde. Über die Feinheiten der Finanzierung wollen sie später noch genauer nachdenken. Und wie es dann weiterging an diesem Abend, das lässt sich im Nachhinein nicht mehr so genau rekonstruieren, jedenfalls kam dann auch noch der Salihovic Hermann dazu und der war dann vernünftig genug, der Jaqueline, was seine Tochter ist  ne SMS zu schicken, dass sie ihn abholt und die steht dann auch nullkommanix vor der Tür.